Die aktuelle Ausstellung „Sherwood Forest“ von Björn Holzweg wird vom
10.05. bis 31.05.2014 in der Affenfaust Galerie zu sehen sein. Mit
echten Bäumen, Skulpturen und viel Farbe kreiert Holzweg eine
raumgreifende Installation. Wie der Titel schon anklingen lässt, werden
die Besucher in einen abstrakten Wald gelockt.
Betritt man die Galerie so verlässt man den urbanen Raum und taucht
ein in eine andere Welt. Der Wald als solches ist ein vielseitig
symbolisch aufgeladener Raum. So ist es auch der „Sherwood Forest“ der
bekannt für Robin Hood und seine Mitstreiter, das Symbol für den Kampf
gegen die Unterdrückung, für Revolution und Aufstand gegen soziale
Ungerechtigkeit ist. Für den Großstädter von heute ist der Wald ein
fremdartiges und mystisches Gefilde. Einerseits Naherholungsort, indem
man sich an der Natur ergötzt, andererseits birgt das eigenständig
funktionierende Ökosystem auch Unbekanntes und eventuelle Gefahren. Der
Mensch bleibt hier immer ein Endringling. In Holzwegs in schwarz und
weiß gehaltenen Wald verstecken sich dessen Bewohner die die Besucher zu
belauern zu scheinen. Fuchs, Dachs und Bär sind die einzigen
Farbkleckse in Holzwegs Installation. Der Künstler bedient sich hier
klassischer Darstellungsmittel von Personen Heldendenkmälern. Wie Ikonen
wirken die Büsten in heroischer Manier. Sie sind aus Keramiplast, einer
tonähnlichen Modeliermasse, in feinster Handarbeit gefertigt. Die
Portraits sind mit präzisen Dreiecken strukturiert, welche mit
Acrylfarbe bemalt sind. Die Dreiecke, welches die einfachsten Figuren in
der Ebene sind, die von geraden Linien begrenzt werden, spielen mit der
Oberfläche indem sie sie auseinander nehmen aber zugleich auch zusammen
halten. Die Abbilder der Tiere erinnern den Betrachter an eine oft
vergessene, dennoch reale koexistierende Welt, die jenseits des urbanen
Lebensraumes existiert.
Björn Holzweg ist 1979 in Leipzig geboren, seit 2004 lebt und
arbeitet er in Hamburg. Seine Malerei, seine Zeichnungen, Skulpturen und
Aquarelle sind größtenteils sehr grafisch geprägt. Er beschäftigt sich
mit einfachen geometrischen Formen. Sie sind für ihn Symbol für unsere
Gesellschaft: berechnend, sich wiederholend und immerwährend. Durch
deren repetitiven Anordnung schafft er neue Räume und Dimensionen. Dabei
löst er sich gerne von den Konventionen des Bildaufbaus mit einem
Fluchtpunkt. Holzwegs Kunst ist nicht an einer klaren Aussage
interessiert. Vielmehr möchte er verschiedenste Leute ansprechen und
beobachten welche unterschiedlichen Reaktionen seine Kunst hervorbringt.
Text: Judith Hofer
vernissage
10.05.2014, ab 20 Uhr
ausstellung
10.05.2014 - 31.05.2014